Das Weiße Rößl hängt am seidenen Faden. Zwei Marionettenkünstler aus Lübeck entschlossen sich das Weiße Rößl in die Bühne zu hängen und landeten damit einen Volltreffer. Die liebevoll-respektlose Melange aus Rührstück, Operette und Parodie verschafft der angestaubten Operette eine Renaissance.
Eine aus Poesie und Kalauer, Fantasie und Spielwitz bestehende Mischung. Gespielt wird vornehmlich mit Stabmarionetten und Silhouetten, in der erotisch aufgeladenen Badeszene auch mit Handpuppen.
Im Weißen Rößl am Wolfgangsee
Liebesgeschichten und Verwechslungen mitten in den Bergen, wo Berliner, statt an die Ostsee zu fahren im Schnürlregen des Salzkammerguts »lustig sind«. Durch die Intervention des Kaisers Franz Joseph löst sich alles in Wohlgefallen auf: Der Oberkellner Leopold erhält seine geliebte Rössl-Wirtin Josepha, Dr. Siedler seine Ottilie und Sigismund sein Klärchen, und der Berliner Trikotagenfabrikant Wilhelm Giesecke »knöppt« sein Patent, Hemdhose ›Apollo‹, nunmehr konkurrenzlos vorne.
Touristen werden frech aufs Korn genommen. Der bekanntesten Operette von Ralph Benatzky (1884–1957) rückt das Figurentheater mit zwei Spielern, zehn singenden Marionetten, mit Kuhstall, Blitz und Donner augenzwinkernd zu Leibe.
Das Kobalt Figurentheater Lübeck
1975 wurde das KOBALT Figurentheater an der Freien Universität Berlin im Fachbereich Theaterwissenschaft gegründet. Das mobile Theater gastierte im Lauf der Zeit europaweit mit seinen Kinder- und Abendinszenierungen auf nationalen und internationalen Festivals und am regionalen Spielort nebenan.